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Reiseinformationen Bulgarien

Nützliches und Interessantes


Informationen zu Einreisebestimmungen sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie auf den Seiten des auswärtigen Amts. Für Personen mit anderer als der deutschen Staatsangehörigkeit gelten abweichende Einreisebestimmungen. Detaillierte Informationen zur Einreise erhalten Sie bei den entsprechenden Botschaften.

Land und Leute

Lage

Die Republik Bulgarien liegt im östlichen Teil der Balkanhalbinsel. Sie grenzt im Norden an Rumänien mit der Donau als Grenzfluss, im Osten an das Schwarze Meer, im Süden an die Türkei und Griechenland und im Westen an Mazedonien und Serbien. Die Hauptstadt Sofia liegt im Westen des Landes.

Fläche: 110.9945 km²

Verwaltungsstruktur: 28 Verwaltungsbezirke

Einwohner

Bevölkerung: ca. 7,2 Millionen

Städte:
Sofia (Hauptstadt) ca. 1,2 Millionen
Plovdiv ca. 343.400
Varna ca. 335.100
Burgas ca. 202.800
Russe ca. 145.000
Stara Zagora ca. 137.000
Pleven ca. 98.500

Sprache

Die Landessprache ist Bulgarisch. In größeren Hotels wird auch Englisch und Deutsch gesprochen bzw. verstanden.

Zeitverschiebung

In Bulgarien gilt die Osteuropäische Zeit. Sie entspricht Mitteleuropäische Zeit (MEZ) +1 Stunde. Da auch in Bulgarien die Sommerzeit gilt, bleibt der Zeitabstand von 1 Stunde immer erhalten.

Klima

Klimainformationen

Bulgarien hat gemäßigt kontinentales Klima. Während das Klima in West-Bulgarien dem mitteleuropäischen Klima ähnelt, hat Süd-Bulgarien ausgesprochenes Mittelmeerklima. An der Schwarzmeerküste sind Herbst und Winter sehr mild. Auf den Bergen liegt von November bis April Schnee.

Beste Reisezeit

Die beliebtesten Reisemonate sind Juli und August. Für Wintersportler bieten sich die Monate Dezember bis Anfang März an.

Sehenswertes

Sofia

Bulgariens von Bergen umgebene Hauptstadt ist freundlich, gepflegt und überschaubar. Eine malerische Altstadt hat sie nicht, aber zahlreiche mittelalterliche Kirchen. Die älteste, Sveti Georgi, steht im Hof des Hotels "Balkan". Der bescheidene Rundbau stammt aus dem fünften Jahrhundert und ruht auf den Fundamenten eines 300 Jahre älteren Römerbads. Die restaurierten Innenfresken stammen aus dem 11. bis 15. Jahrhundert.

Neben dem "Balkan" steht die Bujuk-Moschee, die heute als archäologisches Museum dient. Unermesslich wertvolle Goldschätze aus dem achten bis vierten vorchristlichen Jahrhundert werden dort bewacht. Die monumentale Alexander-Nevski-Kathedrale von 1912 im Zentrum der Stadt ist eine Schatzkammer voller altbulgarischer Ikonen und Handschriften.

Die orthodoxe Kathedrale ist nicht sehr alt, denn sie wurde erst 1912 vollendet. Sie ist aber großartig ausgestattet und ausgemalt. Der Gottesdienst im schummrigen, kerzenbeleuchteten Raum mit dem traditionellen liturgischen Chorgesang ist ein Erlebnis.

Acht Kilometer südwestlich der Hauptstadt, in einem schattigen Garten, dem ehemaligen Friedhof des hübschen Vororts Bojana, steht eine Kirche aus dem zehnten Jahrhundert. Sie wurde 1260 von einem unbekannten Meister ausgemalt. Die Bildnisse des Stifterehepaars Kalojan und Dessislava gehören zu den besten mittelalterlichen Portraits im ganzen Abendland.

Plovdiv

Bulgariens zweitgrößte Stadt liegt in der Thrakischen Ebene. Ihre Altstadt mit den schmalen Gassen ist ein lebendiges Museum. Hier wurde viel Historisches restauriert. Im Zentrum sieht man eine spätmittelalterliche Moschee, daneben ein ungewöhnlich gut erhaltenes antikes Theater. In stillen Gärten hinter dicken Mauern stehen die bunten, komfortabel ausgestatteten Villen der alten Plovdiver Kaufherren. Viele sind fein restauriert, beherbergen zum Teil wertvolle Sammlungen und können besichtigt werden.

Rila-Kloster

Bulgariens größtes und ältestes Kloster, das in einem bewaldeten Talkessel des Rila-Gebirges liegt, ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Landes. Seit 1983 zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die prachtvollen Gebäude, wie man sie heute sieht, wurden allerdings erst im 19. Jahrhundert gebaut, denn das alte Kloster brannte 1833 ab. Nur der Hreljo-Turm von 1335 blieb erhalten. Doch die Baumeister, Holzschnitzer und Kirchenmaler, die das Kloster vor 150 Jahren wieder aufbauten, leisteten hervorragende Arbeit. Das Gebäudeviereck mit seinen Arkadengängen und der schwarz-weißen Bandbemalung, mit den Außentreppen, Vorbauten und der gewaltigen Bergkulisse ringsum ist sehr eindrucksvoll. Schier überwältigend sind die Fresken, Ikonen und Schnitzarbeiten in der umlaufenden Galerie wie im Innenraum der kuppelgedeckten Kirche, die mitten im Hof steht. Außerdem kann man neben einem reich bestückten Museum auch die eindrucksvolle alte Klosterküche besichtigen.

Koprivstica

Das Teppichweber-Dorf im Topolnica-Tal, einem schönen grünen Gebirgstal, ist ein Musterbeispiel altbulgarischer Wohnkultur und steht unter Denkmalschutz. Die Häuser - mit gemauertem Untergeschoss und einem Obergeschoss aus Holz - stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, aus einer Zeit, zu der die Bürger von Koprivstica durch Weben und Teppichknüpfen wohlhabend geworden waren. Man sieht dies an der Architektur, an den aufwendigen Erkern, den Veranden und vielen Fenstern der Häuser. Außen sind die Häuser oft kunstvoll bemalt; innen haben sie feingeschnitzte Zimmerdecken und sind mit wertvollen Teppichen und kostbaren Möbeln ausgestattet. Der Staat hat viel Geld in die Restaurierung der Häuser gesteckt, zahlreiche Gebäude können auch besichtigt werden. Das besonders reich geschmückte Oselkov-Haus von 1856 wurde als ethnographisches Museum eingerichtet.

Veliko Tarnovo

Dieser Ort ist überaus malerisch gelegen. Eng aneinander geschmiegt türmen sich die alten Häuser über den Steilufern der Jantra. Der stark gewundene Fluss bildet drei hügelige Halbinseln, auf denen sich die ockerfarbene Wohnbauten, Kirchen und Paläste samt Treppengassen, Türmen und Mauern verteilen. Vieles in Veliko Tarnovo wurde sorgsam restauriert; anschließend hat man den gesamten Stadtkern unter Denkmalschutz gestellt. Im Mittelalter war Veliko Tarnovo Bulgariens Hauptstadt. Im ältesten Stadtteil, auf dem Hügel Caravez, stehen noch Reste des einst riesenhaften Zarenpalastes und der dazugehörigen 21 Kirchen. Der Palast entstand im 13. und 14. Jahrhundert. Besser erhalten, weil fünfhundert Jahre jünger, ist die Karawanserei des Hadzi Nikoli mit ihrem schönen Arkadenhof, die heute ein Volkskundemuseum ist.

Verhaltenshinweise

Landesspezifisches

Bulgaren betrachten sich nichts als Ost- sondern als Mitteleuropäer.

Die Begrüßung erfolgt mit Handschlag. Der Handschlag besitzt in Bulgarien aber einen anderen Stellenwert. Er ist nur üblich bei der Vorstellung und bei der Verabschiedung. Ein unangebrachter Handschlag, zum Beispiel beim Guten-Morgen- und Guten-Abend-Sagen, wirkt eher distanzierend.

Freizeitkleidung wird akzeptiert, Abendkleidung dagegen nur zu besonderen Anlässen erwartet.

In Bulgarien wird die Verneinung mit Kopfnicken ausgedrückt, während Kopfschütteln Zustimmung bedeutet.

Geschäftlich lieben die Bulgaren das Gespräch und sind begeisterungsfähig. Sie sind offen und direkt und erwarten das auch von ihren Gesprächspartnern. Sie kritisieren öffentlich, was westliche Geschäftspartner nicht zu persönlich nehmen sollten.

Gern wird viel versprochen, aber nicht immer alles gehalten. Deshalb sollte man Abmachungen schriftlich festhalten.

Auch private und persönliche Themen werden gern diskutiert.

Wenn man über keine bulgarischen Sprachkenntnisse verfügt, sollte man sich rechtzeitig um einen guten Übersetzer kümmern. Mit Deutsch und Englisch kommt man nicht weiter.

Die bulgarische Gastfreundschaft äußert sich in spontanen Einladungen Fremden gegenüber und in unerwarteten Besuchen. Spezielle Einladungen unter Bulgaren sind unüblich. Bei Betreten des Hauses sollten die Schuhe ausgezogen werden.

Geschäftlich ist es in Bulgarien üblich, persönliche Beziehungen durch Einladungen nach Hause zu pflegen. Es wird auch in Privathäusern üppig aufgetischt und negativ vermerkt, wenn der Gast ablehnt. Man sollte deshalb von jeder Speise wenigstens einmal probieren und loben was einem schmeckt. Zuprosten mit allen Tischpartnern ist üblich, dabei wird Blickkontakt gehalten. Es empfiehlt sich ein Geschenk mitzunehmen. Beliebt sind Mitbringsel aus Deutschland, aber auch Blumen in ungerader Zahl. Auf Geldgeschenke sollte verzichtet werden.

Es empfiehlt sich, die bulgarischen Geschäftspartner im Gegenzug zum Essen einzuladen. Die Tischsitten entsprechen in etwa denen in Deutschland. Trinkgeld ist auch für die Garderobenfrau üblich.

Bei Blumengeschenken sollte darauf geachtet werden, dass immer eine ungerade Anzahl Blumen gewählt wird. Gerade Mengen gibt es nur bei Beerdigungen.

In Bulgarien schenkt man sich im März "Martenischki", kleine rotweiße Glücksanhänger, die sich auch positiv auf die Geschäftsbeziehungen auswirken sollen.