Fahnen in Europa

Reiseinformationen Lettland

Nützliches und Interessantes


Informationen zu Einreisebestimmungen sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie auf den Seiten des auswärtigen Amts. Für Personen mit anderer als der deutschen Staatsangehörigkeit gelten abweichende Einreisebestimmungen. Detaillierte Informationen zur Einreise erhalten Sie bei den entsprechenden Botschaften.

LAnd und Leute

Lage

Die Republik Lettland gehört zu den Baltischen Staaten. Lettland grenzt im Westen an die Ostsee, im Norden an Estland, im Osten an die Russische Föderation, im Süd-Osten an Belarus und im Süden an Litauen.

Fläche: ca. 64.589 km².

Verwaltungsstruktur: 26 Distrikte.

Einwohner

Bevölkerung: ca. 2,3 Millionen

Städte:
Riga (Hauptstadt) ca. 658.600
Daugavpils (Dünaburg) ca. 93.300
Liepaja (Libau) ca. 84.000
Jelgava ca. 59.500
Jurmala ca. 50.800
Ventspils ca. 38.800

Sprache

Die Amtssprache ist Lettisch. Russisch ist weit verbreitet. Eine Verständigung ist oft auch auf Englisch oder Deutsch möglich. Mit Russischkenntnissen sollte man zurückhaltend sein, da manchmal negative Reaktionen hervorgerufen werden können.

Zeitverschiebung

Osteuropäische Zeit = Mitteleuropäische Zeit (MEZ) +1 Stunde.

Da auch in Lettland die Sommerzeit gilt, bleibt der Zeitabstand von 1 Stunde immer erhalten.

Klima

Klimainformationen

Lettland hat mitteleuropäisches Klima mit angenehmen Sommern und kalten Wintern. Der Juli ist der wärmste Monat mit durchschnittlichen Temperaturen von ca. 16-18°C. Der kälteste Monat an der Küste ist der Januar. Nicht selten werden dann Temperaturen von -20°C gemessen. Im Osten ist es im Februar mit etwa -10°C am kältesten. Der Niederschlag ist relativ gleichmäßig über das Jahr verteilt.

Beste Reisezeit

Von Mai bis September.

Sehenswertes

Riga

Lettlands Hauptstadt ist Riga: Sehr lebendig und in ihrer reichen hanseatischen Vergangenheit geprägt von Ordensrittern und wohlhabenden Kaufleuten, mit prächtigen (teils mittelalterlichen) Bauten und vielen Grünanlagen. Sie breitet sich an beiden Ufern des größten baltischen Stromes, der Daugava, aus. Ihre strategisch günstige Lage verdankt sie dem Bremer Domherrn Albert, der 1201 mit einem Kreuzfahrerschiff anreiste und just hier, im unzugänglichen Mündungsgebiet des Stromes, die Hauptstadt des geplanten Ordensstaates gründete.

Riga war von Anbeginn ein westlich geprägter Handelsplatz - von deutschen Geistlichen und Kaufleuten beherrscht, von deutschen Handwerkern aufgebaut. Bis heute hat der alte, ummauerte Stadtkern seine mittelalterliche Anlage mit den verwinkelten Gassen behalten. Darin haben viele kulturhistorisch wertvolle Kirchen, Türme und Profanbauten überdauert. Aber auch die Neustadt mit ihren prächtigen Bauten aus Gründerzeit und Jugendstil ist eine eingehende Besichtigung wert. Kaum sonstwo in Europa findet man eine ähnliche Konzentration guterhaltener Jugendstil-Architektur wie in der lettischen Hauptstadt.

Riga ist wohl auch heute wieder die wirtschaftliche Zentrale und die kulturelle Metropole des Baltikums.

Ein Besuch im ethnografischen Freilichtmuseum Lettlands am benachbarten Jugla-See mit seinen über 100 Gebäuden aus allen Teilen des Landes und den Folklore-Vorführungen ist die etwas langwierige Anfahrt allemal wert.

Jurmala

An der weiten Rigaer Bucht, 14 km westlich von Riga, liegen ehemalige Fischerdörfer, die Ende des vorigen Jahrhunderts zu beliebten Seebädern wurden. Neben malerischen alten Fischerhäusern und wunderschönen Villen aus der Zeit der Jahrhundertwende stehen, leider, Plattenbau-Ferienheime aus der Zeit der Sowjetunion. Heute heißt die inzwischen 40 km lange Strandsiedlung samt ihren bewaldeten Dünen insgesamt "Jurmala" ("Meeresland").

Aizpute

Vom 13. bis 16. Jahrhundert war die kleine Hansestadt Hasenpoth, wie sie damals hieß, Sitz der Ordensritter und des kurländischen Domkapitels. Als ihr Hafen versandete, übernahm die südwestlich gelegene Stadt Liepaja die Rolle als bedeutendes Handelszentrum an der Ostseeküste. Sehenswert sind in Aizpute aber nach wie vor die Reste der alten Ordensburg und die benachbarte Wassermühle. Östlich von Aizpute liegt das klassizistische Schloss Kazdanga in einem weitläufigen Park voller exotischer Baumveteranen.

Cesis

Dieses beschauliche Städtchen zählt zu den ältesten und schönsten des Landes. Wenden, wie es früher hieß, war jahrhundertelang Sitz der livländischen Ordensmeister und eine geschäftige Handelsstadt der Hanse. Die eindrucksvolle Ruine der Ordensburg, die romanisch-gotische Johanniskirche mit ihren interessanten Grabmalen sowie viele alte Häuser im verwinkelten Stadtkern stammen aus jenen Tagen.

Sigulda

Das touristische Zentrum der "Lettischen Schweiz" liegt äußerst malerisch im tiefen Gauja-Tal. Dass dieser alte Ordensritter- und Bischofssitz Ende des 19. Jahrhunderts eine beliebte Sommerfrische der russischen Zarenfamilie war, merkt man auf Schritt und Tritt. Klassizistische Villen und Landhäuser, schattige Grünanlagen, ein neogotisches Schloss (heute ein Sanatorium) sowie eine Freilichtbühne (für Sängerfeste, Konzerte und Theateraufführungen) vor der romantischen Ordensburg-Ruine erinnern an damals.

Gauja-Nationalpark

In Lettland gibt es weite, unberührte Landschaften von großem Reiz. Die schönste, rund um das Urstromtal der Gauja (bei Sigulda), wurde schon vor sechzig Jahren zum Nationalpark erklärt. Dieser Gauja-Nationalpark erhielt seine heutigen Ausmaße von 920 km² erst 1974. Er bietet traumhaft schöne Flusstäler, steil aufragenden Sandsteinklippen mit interessanten Höhlen, dazu weite, unberührte Wälder und lichte Birkenhaine sowie mehrere hübsche Badeseen. Es gibt gute Wanderwege mit reizvoll gelegenen, teilweise gut ausgestatteten Rast- und Lagerplätzen sowie Möglichkeiten für Flusswanderer.

Verhaltenshinweise

Landesspezifisches

Letten hören lieber ihren eigenen Landesnamen als den deutschtümelnden Begriff Baltikum.

Die Letten sind eher zurückhaltend, jedoch sehr gastfreundlich. Zu forderndes und lautes Auftreten wirkt eher abstoßend.

Der Nationalstolz ist stark ausgebildet.

Freundschaft und Loyalität sind wichtige Werte.

Bedingt durch ihre Geschichte haben die Letten einen Hang zur Gruppenbildung und -zugehörigkeit. Erst allmählich bildet sich unter jungen Letten eine Tendenz zum Individualismus heraus.

Die Kommunikation ist zunächst zurückhaltend, solange man sich nicht gut kennt. Ist das eis erst einmal gebrochen kann offen und direkt kommuniziert werden. Der Körperabstand ist ähnlich wie in Deutschland. Augenkontakt wird gesucht. Männer berühren sich i.d.R. nicht während eines Gesprächs. Letten zeigen relativ wenig Gestik.

Zur Begrüßung gibt man sich die Hand. Die Anrede erfolgt mit Herr/Frau und dem Nachnamen.

In der Geschäftswelt wird förmliche, konservative Kleidung bevorzugt - unabhängig von der Jahreszeit. Auf den Zustand und die Qualität der Kleidung sollte geachtet werden. Frauen legen viel Wert auf ihr Äußeres.

Im Geschäftsverhalten kann ein eher altmodisches, konservatives Verhalten festgestellt werden. Man sollte ihnen geschäftlich auf Augenhöhe begegnen und Respekt zeigen.

Auch der lettische Familiensinn ist stark ausgeprägt. Gute persönliche Beziehungen spielt auch bei Geschäften eine große Rolle. Es ist üblich, die Person, die sich hinter einem Geschäftskontakt verbirgt, kennenzulernen. Man möchte sich ein Bild von den Personen, mit denen man zusammenarbeitet, machen. Rein rationale und sachliche Geschäftskontakte sind seltener als in Deutschland.

Die Unternehmensstruktur ist streng hierarchisch organisiert. Der Chef trifft die Entscheidungen, eine gemeinsame Entscheidungsfindung ist eher unüblich.

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden hoch bewertet.

Bei Einladungen nach Hause ist an ein kleines Gastgeschenk - wie Blumen, Pralinen, eine Flasche Wein oder ein Souvenir aus dem Heimatland - zu denken. Hausfrau und Köchin sollte gelobt werden.

Alte Sitten werden in Ehren gehalten, Jahresfeste haben ihren festen Platz im Leben der Letten.

Gute Gesprächsthemen sind die Verdienste der lettischen Präsidentin Vaira Vike-Freiberga (bis 2007) und die Entwicklung des Landes.

Meiden sollte man das Thema sowjetische Besatzung und russische Minderheit.