Fahnen in Europa

Reiseinformationen Spanien

Nützliches und Interessantes


Informationen zu Einreisebestimmungen sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie auf den Seiten des auswärtigen Amts. Für Personen mit anderer als der deutschen Staatsangehörigkeit gelten abweichende Einreisebestimmungen. Detaillierte Informationen zur Einreise erhalten Sie bei den entsprechenden Botschaften.

Land und Leute

Lage

Das Königreich Spanien grenzt im Norden an Frankreich, im Osten an das Mittelmeer, im Süden an die Straße von Gibraltar und im Westen an Portugal und den Atlantischen Ozean.

Das Staatsgebiet umfasst auch die Balearen, die Kanarischen Inseln und die Provinzen Melilla und Ceuta in Nordafrika.

Fläche: 504.782 km².

Einwohner

Bevölkerung: ca. 46,8 Millionen

Städte:
Madrid (Hauptstadt) ca. 3,2 Millionen
Barcelona ca. 1,6 Millionen
Valencia ca. 792.100
Sevilla ca. 698.000
Zaragoza ca. 678.100
Málaga ca. 561.400
Murcia ca. 437.700
Palma de Mallorca ca. 402.000
Las Palmas/Gran Canaria ca. 381.300
Bilbao ca. 351.400
Alicante ca. 329.300
Córdoba ca. 328.300
Valladolid ca. 311.700
Granada ca. 241.000
Santa Cruz de Tenerife ca. 204.500

Bevölkerungszahlen in den Autonomen Regionen:
Andalusien ca. 8,4 Millionen
Katalonien ca. 7,5 Millionen
Madrid ca. 6,4 Millionen
Valencia ca. 5 Millionen
Galicien ca. 2,8 Millionen
Castilla y León ca. 2,5 Millionen
Baskenland ca. 2,2 Millionen
Castilla-La Mancha ca. 2,1 Millionen
Kanarische Inseln ca. 2,1 Millionen
Murcia ca. 1,5 Millionen
Aragon ca. 1,3 Millionen
Asturien ca. 1,1 Millionen
Balearen ca. 1,1 Million
Extremadura ca. 1,1 Million
Navarra ca. 640.100
Kantabrien ca. 592.500
La Rioja ca. 321.200
Ceuta y Melilla ca. 164.800

Sprache

Amtssprachen sind Spanisch, Katalanisch, Galicisch und Baskisch. In den Touristengebieten wird häufig Deutsch und Englisch gesprochen oder verstanden.

Zeitverschiebung

Mitteleuropäische Zeit (MEZ) mit europäischer Sommerzeit.

Auf den Kanarischen Inseln Mitteleuropäische Zeit (MEZ) -1 Stunde. Da auch dort die Sommerzeit gilt, bleibt der Zeitunterschied immer erhalten.

Klima

Klimainformationen

Die Gebiete im Norden und Nordwesten haben atlantisches Seeklima. Die Meseta und das Ebrobecken weisen dagegen ausgesprochen kontinentales, das andalusische Becken sowie die Landschaften am Mittelmeer ein mediterranes Klima auf.

In den östlichen, südlichen und südöstlichen Küstengebieten sind die Herbst-, Winter- und Frühjahrsmonate ausgesprochen mild und es herrscht mäßige Feuchtigkeit. In den Sommermonaten ist es tagsüber sehr heiß, nachts kühlt es jedoch meist ab.

Die Zentralgegenden, hingegen, weisen rauhe, relativ kalte Winter und trockene, heiße Sommer auf.

Die durchschnittlichen Temperaturen liegen in Madrid im Sommer bei 35°C, im Winter werden dort 5°C gemessen. In Barcelona dagegen, steigt das Thermometer im Sommer nur auf 24°C und fällt im Winter auf 11°C. Auf den Balearen betragen die durchschnittlichen Temperaturen im Sommer 28-33°C, im Winter 13-18°C.

Das Klima auf den Kanaren ist subtropisch, warm und trocken. Die Temperaturen sind sowohl im Sommer als auch im Winter ausgeglichen. Im Sommer steigt die Temperatur tagsüber meist auf 25°C, im Winter fällt sie nicht unter 13°C. Stärkere Niederschläge fallen nur auf den gebirgigen Inseln Teneriffa, La Palma und Gran Canaria. Die Meerwassertemperaturen schwanken von 22°C im Sommer bis 19°C im Winter.

Beste Reisezeit

Spanien bietet das ganze Jahr über gute klimatische Voraussetzungen, um einen angenehmen Urlaub zu verbringen. Die beste Reisezeit ist:

- für Madrid, Barcelona und die Balearen der Frühling und Herbst

- für Südspanien sowie spanische Riviera (Algeciras bis Málaga) der Herbst, Winter und Frühjahr

- für den nördlichen Teil Spaniens der Sommer.

Die Kanarischen Inseln können wegen ihres ausgeglichenen Klimas das ganze Jahr über bereist werden.

Sehenswertes

Madrid

Madrid, die Hauptstadt und die größte Stadt Spaniens, ist eine europäische Metropole. Die Stadt ist nicht nur das Zentrum der Verwaltung, des Geschäftslebens, der Finanzwelt und der Mode des Landes sondern auch ein kulturelles Zentrum und ein kulinarisches Paradies. Der Sitz der Staatsregierung, des Parlaments und der großen Konzerne befindet sich hier.

Geografisch gesehen liegt Madrid fast genau in der Mitte der Iberischen Halbinsel auf einem zentralen Hochplateau am Rio Manzanares. Mit einer Höhenlage von 665 Metern ist Madrid die höchst gelegene Hauptstadt Europas.

Die Stadt hat eine bewegte Geschichte, die von der mittelalterlichen Epoche über die Habsburger und Bourbonen bis ins Isabellinische Zeitalter und ins zeitgenössische Madrid reicht. Das Stadtbild spiegelt die Geschichte und Kultur aller dieser Epochen eindrucksvoll wider. Beeindruckend ist der Reichtum an Palästen, Schlössern, Museen und einzigartigen Bauwerken.

Madrid hat sich auch zum kulturellen Zentrum Spaniens entwickelt. Mit über 30 Theatern und dem Konzerthaus bildet die Stadt den Mittelpunkt des spanischen Musik- und Theatergeschehens. Madrid ist mit seinem Museumsdreieck Prado, Thyssen-Museum und Rheina-Sofia-Museum auch Hauptstadt der Kunst.

Außer dem regen Kulturleben und Kunstschaffen wird auch ein intensives Nachtleben geboten, das sich mit keiner anderen europäischen Hauptstadt vergleichen lässt. Mehr als 100 Kinos, Diskotheken und ein riesiges Angebot an Restaurants, Bars und Kneipen sorgen für einen interessanten Aufenthalt.

Barcelona

Barcelona, die Hauptstadt Kataloniens und die zweitgrößte Stadt Spaniens, ist zugleich das wichtigste Industrie- und Handelszentrum des Landes. Daneben zählt die Metropole aufgrund ihrer Attraktionen zu den beliebtesten Städtereisezielen: Zahlreiche traditionelle und moderne architektonische Kulturgüter ziehen bei angenehmen klimatischen Bedingungen Jahr für Jahr viele Besucher in ihren Bann. Monumente aus den verschiedensten Epochen spiegeln die 2.000 Jahre alte Geschichte Barcelonas wider.

Das Gotische Viertel mit der stolzen Kathedrale, dem alten Rathaus, dem Bischofssitz und dem Palast der katalanischen Regierung einerseits und das modernistische, von Antonio Gaudí geprägte Barcelona mit der unvollendeten Kirche der Heiligen Familie, dem Güell-Park und der Casa Milà andererseits bieten vielfältige Gelegenheiten für Stadtbesichtigungen. Sehenswerte Beispiele der fantasievollen Neugestaltung der Stadt aus der jüngsten Vergangenheit sind der Port Olímpic und der neu aufgeschüttete Palmenstrand oder auch der Stadtteil El Raval, der sich vom zwielichtigen Vorstadt- zum Szeneviertel Barcelonas entwickelt hat.

Darüber hinaus gibt es für Kulturliebhaber viele interessante Museen, wie zum Beispiel das Picasso-Museum, das Nationale Kunstmuseum von Katalonien (MNAC) und die Fundació Joan Miró (Joan-Miró-Stiftung), sowie ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm.

Auch als Einkaufsstadt hat Barcelona einiges zu bieten. Das breite Angebot reicht von exklusiven Designerläden bis hin zu Antiquitätenshops und Straßenmärkten. Die vielleicht berühmteste Straße Spaniens, die Rambles, lädt zum Flanieren und Verweilen in schicken Straßencafés ein und gewährt auf den einzelnen Abschnitten Einblicke in sehr unterschiedliche Bereiche des pulsierenden Lebens der Metropole. Eine große Auswahl an Restaurants mit katalanischer und internationaler Küche ist ein weiterer Pluspunkt, die Stadt zu besuchen.

Das grüne Spanien

Der grüne Norden Spaniens wird gebildet durch die Regionen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien. Im Baskenland, mit seiner uralten eigenen Kultur, erwarten den Reisenden immergrüne Wiesen, typische Bauernhäuser sowie zahlreiche Strände und Fischerhäfen. Das etwa 14 Kilometer vom Meer entfernt liegende Bilbao ist die schönste Stadt des Gebietes. Sie hat einen schönen alten Stadtkern, wobei die Kathedrale und das Gebäude der Stadtverwaltung besondere Beachtung verdienen.

Seit 1997 gibt es in Bilbao das Guggenheim Museum mit seinem spektakulären Neubau des amerikanischen Architekten Frank O. Gehry. Allein wegen der Architektur lohnt ein Besuch. Ausgestellt werden u.a. Werke von Kandinsky, Modigliani, Picasso, Miró, Serra und Kiefer. San Sebastián-Donostia ist wegen seiner schönen Strände und seiner eleganten Ausstrahlung bei vielen Besuchern geschätzt. In Kantabriens sanfter Landschaft sind zahlreiche Zeugen vorhistorischer Zeit zu sehen.

Besonders hervorzuheben sind die Felsmalereien in den Höhlen von Altamira in der Nähe des Dorfes Santillana de Mar. Die wilde Natur des Picos de Europa, eines Gebirgszugs der sich über Kantabrien und Asturien erstreckt, wird im gleichnamigen Nationalpark geschützt. Santander, die Hauptstadt Kantabriens, ist von schönen Stränden umgeben. Oviedo, die Hauptstadt Asturiens, ist eine schöne Stadt mit einer beeindruckenden spätgotischen Kathedrale. Besonders die Cámara Santa mit der Heiligen Truhe, einem einzigartigen Reliquienschatz, ist sehenswert.

Galicien, die Region im äußersten Nordwesten Spaniens war bereits im Mittelalter berühmt, da sie am Jakobsweg, der Hauptstraße der Pilger Europas, liegt. Santiago de Compostela, die heutige Hauptstadt Galiciens, ist ein altes Pilgerzentrum. Ihre romanische Kathedrale (mit Barockfassade) stellt das Herz der Stadt dar, die noch andere sehenswerte Baudenkmäler wie die Stiftskirche Santa Maria del Mar und den Palast der Gelmírez aufweist. Weitere einladende Städte in Galicien sind La Coruña, Lugo und Orense mit ihrem römischen Erbe, das noch vielerorts sichtbar ist.

Andalusien

Mit viel Sonne, einer schönen noch gepflegten Tradition und seiner Geschichte mit dem Erbe der Araber ist Andalusien für Touristen eine der reizvollsten Gegenden Spaniens. Städte wie Sevilla, Cordoba, Granada und Malaga laden zu Erkundungstouren ein.

Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, hat einen starken eigenen Charakter bewahrt. Ihre volkstümlichen Stadtviertel sind genauso interessant wie ihre großen Sehenswürdigkeiten u.a. die Kathedrale mit dem Orangenhof (Patio de los Naranjos) und den Anbauten Capilla Mayor sowie Capilla Real, der Alcazar, eine alte arabische Festung, die Giralda, das Minarett der alten Moschee aus dem 12. Jahrhundert, das später als Glockenturm in die Kathedrale einbezogen wurde und der Goldturm. Die Semana Santa mit ihren historischen Umzügen am Palmsonntag und Karfreitag und Feierlichkeiten in der Kathedrale in Sevilla ist eines der beeindruckensten Feste Spaniens.

Auch Cordoba, das jahrhundertelang die Hauptstadt eines unabhängigen Moslemkalifates war, hat die Spuren aus jener Zeit bewahrt. Ganz besonders ist hier auf die ehemalige Moschee und heutige Kathedrale hinzuweisen, die eine der größte Moscheen der Welt und die bedeutendste Schöpfung maurischer Baukunst in Spanien ist. Nördlich vom Platz Camposanto de los Mártires gelangt man in das Judería, das jüdische Viertel mit der Sinagoga, eine der ältesten erhaltenen Synagogen Spaniens.

Granada ist wegen seines reichen Kulturschatzes zum Nationalmonument erklärt worden. Neben der Kathedrale, der Capilla Real (Grabkapelle der katholischen Könige mit zahlreichen Kunstschätzen) prägt die Alhambra, ein riesiger Palast mit großen Innenräumen, Arkadengängen, Pavillions und wunderschönen Gartenanlagen, das Stadtbild. Für den Alhambrapalast sollte man sich rechtzeitig eine Eintrittskarte verschaffen.

Das an der Küste gelegene Málaga schließlich ist eine Stadt mit einem milden Klima. Sie wird von der arabischen Festung Alcazaba beherrscht, deren prächtige Gartenanlagen sehr sehenswert sind. An der Westseite des Burgberges entdeckt man Überreste eines römischen Theaters.

Die Costa del Sol rund um Málaga ist mit Orten wie Marbella, Torremolinos, Calahonda, Torre del Mar und Estepona eines der bedeutendsten Touristengebiete Spaniens. Besonders interessant sind hier die Stadt Ronda, die am Rande einer steilen Felsschlucht liegt, Almería mit ihrem reichen arabischen Erbe und der schönen Küste sowie die gegenüber der andalusischen Küste gelegene nordafrikanische Küste mit Ceuta und Melilla. Sehr interessant ist von hier aus auch ein Besuch des Nationalparks Doñana.

Baskenland

In Bilbao lebt fast die Hälfte der Einwohner des Baskenlandes. Durch die Flussmündung erfuhr die Stadt schon früh eine industrielle Entwicklung. Der Hafen war Bilbaos wichtigste Einnahmequelle und Entwicklungskern. Bilbao ist heute der Wirtschaftsschwerpunkt des Baskenlandes. Die Altstadt liegt teilweise am mäandernden Fluss und ist mit Fußgängerbereichen ausgestattet. Im Zentrum der Altstadt befindet sich die Kathedrale Santiago, die Ende des 14. Jahrhundert erbaut wurde.

Victoria-Gasteiz ist die Hauptstadt des Autonomen Gebietes Baskenland und Sitz des entsprechenden Parlamentes. Umweltfreundlichkeit und städteplanerischer Einfallsreichtum haben Victoria-Gasteiz mehrere Auszeichnungen für ihre Lebensqualität eingebracht. Die im 12. Jahrhundert gegründete Stadt wurde durch ein Feuer zerstört und im Jahre 1202 als typisch mittelalterlicher Marktflecken wieder aufgebaut. In den Folgejahren wurde die Stadt im gotischen Stil erweitert. Der historische Stadtteil ist renoviert und die Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen werden ergänzt durch Promenaden aus dem 19. Jahrhundert, durch Paläste und viele Stadtparks. Im Spielkartenmuseum werden Spiele aus dem 15. bis 19. Jahrhundert gezeigt; einen Schwerpunkt bilden dabei spanische Karten.

Die Bergregionen des Baskenlandes sind gut mit Wander- und Radwegen ausgestattet. Unter den Naturschutzgebieten ist der Park Gorbeira bemerkenswert. Hier findet man zahlreiche Hirsche, Wildschweine, Fischotter und Nerze.

Die Orte der kantabrischen Küste sind mit ihrer Brandung ausgezeichnet zum Surfen geeignet. Das Dorf Mundaka ist wegen seiner eigenartigen "Welle von links" berühmt.

Nationalparks in Spanien

Spaniens Nationalparks haben das Ziel, das Naturerbe des Landes zu schützen und zu bewahren. Im Norden des Landes sind der Nationalpark Picos de Europa (Buchen, Eichen, Birken, Gemsbock), der Nationalpark von Ordesa und Monte Perdido (Gletscher, verkarstete Schluchten, reichhaltige Fauna und Bergziegen) und der Nationalpark Aigües Tortes und Estany de Sant Maurici in den katalonischen Pyrenäen zu nennen.

Der Nationalpark Tablas de Daimiel liegt in dem Gebiet, das die feuchte Mancha genannt wird. In ihm können über 200 verschiedene Vogelarten beobachtet werden, die hier überwintern oder eine Rast einlegen. Ebenfalls sehenswert ist der Nationalpark Cabañeros in der Region Kastilien-La Mancha, in dem der Wald des Mittelmeerraumes anzutreffen ist.

Zweifellos der beeindruckendste Nationalpark des spanischen Festlandes ist der Nationalpark Doñana im Süden des Landes, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Dort überlappen sich drei verschiedene Ökosysteme: Sumpf, Dünen an der Küste und Strände am Atlantik. In seinem weitverzweigten Wassersystem sind zahlreiche Entenarten, das Wasserhuhn, Raubvögel wie der Kaiseradler und andere vom Aussterben bedrohte Tiere zu beobachten. Viele Zugvögel rasten hier im Frühjahr und Herbst.

Weitere Nationalparks befinden sich auf den Kanarischen Inseln wie der Nationalpark Timanfaya auf Lanzarote, der Nationalpark Caldera de Taburiente auf La Palma, der Nationalpark Las Cañadas del Teide auf Teneriffa und der Nationalpark Garajonay auf Gomera.

Badestrände in Spanien

Dank der 4.000 Kilometer langen Küsten und des milden Klimas mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr sind die Strände Spaniens bei Touristen sehr begehrt.

Die beliebtesten davon sind die Costa Brava, der nördlichste spanische Küstenstreifen am Mittelmeer, die Costa Dorada in den Provinzen Barcelona und Tarragona, die sich durch feinen, gelben Sand auszeichnet, die Costa Blanca mit der Küstenzone von Alicante mit schönen Sandstränden und die Costa del Sol, die andalusische Mittelmeerküste, die zum am dichtesten besiedelten Touristengebiet geworden ist. Das Hinterland birgt zahlreiche kulturelle Schätze (vgl. Andalusien).

Weiterhin zu nennen sind die Costa de Almeria, der Küstenstreifen von Cabo de Gata bis Motril, wo noch eher einsame Strände zu finden sind, und die Costa de la Luz an der spanischen Atlantikküste, die über ausgedehnte Sandstrände und relativ unberührte Dünenlandschaften verfügt. Daneben sind die Strände auf den Balearen Mallorca, Menorca und Ibiza sowie auf den Kanarischen Inseln zu empfehlen.

Kanarische Inseln

Die kanarische Inselgruppe liegt im Nordatlantik, ca. 1.500 Kilometer von der Küste der Iberischen Halbinsel entfernt. Sie besteht aus den sieben Inseln Gran Canaria, Teneriffa, Lanzarote, Fuerteventura, La Palma, Gomera und Hierro. Mit ihrem vulkanischen Ursprung, ihren geologischen Formationen und ihrer Pflanzenwelt sind die Inseln ein Naturparadies. Das warme und trockene Klima (auch im Winter) und die Strände haben die Inseln zu einem Touristenzentrum gemacht.

Gran Canaria bietet eine faszinierende Vielfalt von Landschaften: Sandwüsten im Süden, Gebirge mit üppiger tropischer Vegetation, bizarre Felslandschaften mit tief eingeschnittenen Barrancos, Weinberge, Bananen- und Kaffeeplantagen im Norden sowie kilometerlange Strände. Daneben findet der kulturell interessierte Besucher Spuren der Ureinwohner der Inselgruppe und Kunstdenkmäler der spanischen Epoche. Las Palmas bietet alle Vorteile einer pulsierenden Großstadt, aber auch das ruhige Altstadtviertel Vegueta und den herrlichen 2.600 m langen Sandstrand Las Canteras.

Teneriffa bietet neben schönen, aber stark besuchten Sandstränden, sehr abwechslungsreiche Landschaften abseits der Touristenzentren. Der riesige Krater des Pico del Teide, mit 3.718 m der höchste Berg Spaniens, bietet gute Wandermöglichkeiten in einer bizarren Vulkanlandschaft. Die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife lädt neben guten Einkaufsmöglichkeiten auch zum Besuch von Museen ein. Einen Ausflug ist auch der Ort La Orotava wert, im landschaftlich bezaubernden gleichnamigen Tal gelegen. Sehenswert sind vor allem die typischen, aus Teakholz geschnitzten Balkone aus dem 17. Jahrhundert. Der Botanische Garten unweit des Touristenzentrums Puerto de la Cruz wurde schon 1788 angelegt und lohnt einen Besuch.

Lanzarote bietet mit seiner durch Vulkanismus entstandenen Mondlandschaft ein ganz eigenes Naturerlebnis. Der Nationalpark Timanfana mit seinen Feuerbergen lädt zum Besuch ein, wie auch die 6 km lange vulkanische Grotte Cueva de los Verdes im Nordosten der Insel.

Fuerteventura ist mit endlosen leeren Stränden ideal für Reisende, die dem hektischen Treiben der anderen Inseln entkommen wollen. Besonders schöne Strände sind Jandía im Süden und Corralejo im Norden.

La Palma, die grüne Insel, wie sie auch genannt wird, bietet neben den schönen Sandstränden mit der zum Nationalpark erklärten Caldera de Taburiente auch gute Wandermöglichkeiten. Sehenswert ist in der Hauptstadt der Insel Santa Cruz de La Palma das in einem großen Segelschiff untergebrachte Seefahrtsmuseum, einer Nachbildung des Schiffes, das Kolumbus nach Amerika brachte.

La Gomera, noch relativ unerschlossen, ist ideal für Wanderungen. Lohnenswerte Ziele sind u.a. die Bergwelt um den Garajoney und der urwaldartige Bosque del Cedro mit über 100jährigen Loorbeerbäumen. Bei einer Inselumrundung mit dem Boot sind zauberhafte Orte wie das Fischerdorf Playa de Santiago, aber auch einsame Strände sowie die Vulkanit-Säulen Los Organos (Orgelpfeifen) zu entdecken.

El Hierro, die wildeste und kleinste Kanareninsel, ist ein idealer Ort für ruhige Ferien in abwechslungsreicher Landschaft: wüstenhafte Gegenden, urwaldartige Kiefernwälder und natürliche Schwimmbecken laden neben schönen Stränden zum Verweilen ein.

Balearen

Die Inselgruppe der Balearen liegt im westlichen Mittelmeer in einer Entfernung von 90 bis 200 km vor der Südostküste Spaniens. Sie ist mit 5.014 km² die kleinste autonome spanische Region und setzt sich aus den Hauptinseln, den eigentlichen Balearen, Mallorca, Menorca sowie Ibiza, Formentera und weit über 100 kleineren unbewohnten Inseln zusammen. Geologisch gesehen sind die Inseln Teil des penibetischen oder andalusischen Faltengebirges. Trotz dieser Gemeinsamkeit unterscheiden sich die Inseln im Landschaftsbild sehr stark voneinander, was übrigens auch für die Geschichte der Inseln zutrifft (so war etwa Ibiza khartagischen und arabischen Einflüssen ausgesetzt, Mallorca dagegen stand unter römischer und Menorca unter englischer Herrschaft). Die Balearen sind durch ihre landschaftliche Schönheit und das milde Klima ein beliebtes Reiseziel.

Mallorca, die größte Insel der Balearen bietet das vielfältigste touristische Angebot. Man kann die Berglandschaft der Sierra de Tramuntana mit malerischen Orten erleben, oder die im Süden gelegenen schönsten Strände der Insel wie Ses Covetes und Es Trenc besuchen. Dabei gibt es abseits der Touristenzentren im Inneren Mallorcas durchaus noch ländliche traditionelle Gebiete zu entdecken. Bei Alcùdia finden sich teilweise gut erhaltene Reste der römischen Stadt Pollentia.

Menorca ist die zweitgrößte Insel der Balearen und weist kaum Erhebungen auf. Die Steilküste wird durch viele Strände unterbrochen, die zum Teil touristisch noch nicht erschlossen sind. Viele Naturhäfen bieten ideale Bedingungen für Wassersportler. Sehenswert sind auch die prähistorischen Monumente, z.B. Grabstätten und runde Steintürme.

Ibiza ist wegen des stabilen Wetters ideal für einen Strandurlaub, und lebhafte Touristenzentren garantieren eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung.

Formentera dagegen, nur mit dem Schiff erreichbar, ist von großem Interesse für ruhesuchende Touristen und hat sehr schöne Sandstrände.

Verhaltenshinweise

Landesspezifisches

In Spanien bestehen große Unterschiede zwischen den Großstädten und den ländlichen Gebieten, in denen noch viel Bedeutung auf Traditionen gelegt wird. Daneben teilt sich Spanien in 17 autonome Regionen, die kulturelle Unterschiede aufweisen. Oft ist es zunächst die Region, mit der der Spanier sich identifiziert. Im internationalen Kontakt kommt dann aber schon der "Stolze" Spanier zum Tragen.

Spanier haben eine gehörige Portion Individualismus. Sie pflegen gern persönliche Beziehungen zu ihren Handelspartnern und wollen das Gespräch nicht nur auf das Geschäft reduzieren. Zu abschlussorientiertes Vorgehen führt deswegen in Spanien selten zum Erfolg. Kontakte können auf Messen über Vertretungen und über Bekannte aufgebaut werden. Pluspunkte kann man dadurch sammeln, dass man Interesse an der Region und der Heimat des Gesprächspartners zeigt.

Bei Terminvereinbarungen sollte man nicht irritiert sein, wenn Spanier erst ein oder zwei Tage vor dem Termin zusagen. Es gilt auch nicht als unhöflich, wenn man selbst einmal einen Termin absagen muss.

Spanier wirken manchmal etwas ruppig. Sie sprechen gern einige Dezibel lauter als der durchschnittliche Mitteleuropäer und beteiligen sich engagiert an Diskussionen. Böse gemeint ist das selten. Man sollte als Besucher nicht gereizt reagieren.

Begrüßungen zwischen Männern erfolgen im Geschäftsleben mit Händedruck - wenn man sich besser kennt auch mit Umarmung und Schulterklopfen. Frauen begrüßen sich gegenseitig, aber auch Männer, häufig mit einer leichten Umarmung und Wangenküsschen. Sie können selbst entscheiden, wem sie die Hand geben möchten. Mit den Anreden Senor, Senora (für alte Frau) und Senorita mit oder ohne Familiennamen liegt man immer richtig. Zur Anrede sollte zusätzlich die Position bzw. der Titel (presidente, director, ingeniero, profesor) genannt werden. In der Regel besteht der Familienname aus zwei Namen, der zweite ist der Familienname der Mutter. Im Zweifesfall werden beide Namen, im Schriftverkehr immer beide Namen verwendet. Im Geschäft spricht man sich häufig mit Nachnamen an, privat meist mit dem Vornamen. Gleichaltrige duzen sich häufig. Etwas mehr Distanz gibt die Anrede mit Vornamen und "Sie".

Die Körperdistanz ist in der Regel geringer als in Deutschland. Der Körperkontakt ist ausgeprägter.

Kleidung hat in Spanien Statuscharakter, konservativ und teuer ist angesagt. Ein dunkler Anzug - im Sommer darf es auch ein heller sein - und Krawatte sind Pflicht. Bei großer Hitze zieht man das Sakko schon mal aus. Spanische Geschäftsfrauen lieben Chic und Markenmode. Legere Sportkleidung, vor allem kurze Hosen, sind nur in der Freizeit angebracht.

Spanier sind nicht besonders pünktlich und vernachlässigen die Tagesordnung gern. Pünktlichkeit wird sogar als unhöflich wahrgenommen. Man sollte auf Verspätungen von einer halben bis einer Stunde gefasst sein und keinesfalls verärgert reagieren. Trotz der Siesta (13.30-16.30 Uhr) wird in Spanien hart und lange, zum Teil bis in die späten Abendstunden hinein gearbeitet. Der Arbeitstag beginnt frühestens um 9 Uhr.

Spanier schätzen im Geschäftsleben Effizienz, Zuverlässigkeit und direkte Kontakte.

Die spanischen Hierarchien in Unternehmen sind sehr formell und die Kommunikationswege lang. Meetings sind mehr zum Sondieren der Stimmungslage gedacht, Entscheidungen fallen ausschließlich in der Chefetage. Dennoch legt man WWert auf Flexibilität und Entscheidungen können schnell treffen und auch umsetzen werden. Von Führungskräften wird erwartet, dass sie ihre Machtposition offen demonstrieren.

Persönliche Kontakte und gute Beziehungen sind im Geschäftsleben äußerst wichtig. Eine gute Arbeitsatmosphäre wird über gute Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten definiert. Informationen werden häufig lieber in Zweier-Gesprächen als in Meetings weitergegeben.

Jede Geschäftsbeziehung ist in Spanien auch eine persönliche Beziehung. Beim Aufbau einer Geschäftsbeziehung macht man sich zunächst ein Bild über die Vertrauenswürdigkeit des potentiellen Partners. Auf Geschäfte kommt man erst nach dem Small Talk und einem ausgiebigen privaten Austausch von Neuigkeiten zu sprechen. Dazu gehören auch Fragen nach Familie und Kindern.

In Spanien beruht das Geschäftsleben auf einem ständigen Geben und Nehmen. Wichtig ist ein gutes und umfassendes Netzwerk.

Spanier zeigen sich rhetorisch gewandt, aber nicht immer höflich. Gesprächspartner werden häufig unterbrochen. Dadurch werden in Spanien aufmerksames Zuhören und Bestätigung signalisiert. In Verhandlungen führt die höchste Führungskraft das Wort.

Feilschen ist angesagt. Daher sollte nicht von vorn herein das endgültige Angebot auf den Tisch gelegt werden.

Im Geschäftsleben sind Spanischkenntnisse von Vorteil. Spanier lassen selten ausreden, sie fallen ihren Gesprächspartners immer wieder ins Wort. Das zeugt bei ihnen von Interesse. Als Ausländer sollte man daran keinen Anstoß nehmen. Spanier kommunizieren auch um des Kommunizierens Willen. Von einem 45-minütigen Gespräch können 43 Minuten privat und zwei geschäftlich sein. Gespräche dürfen daher nicht so direkt wie in Deutschland geführt werden. Absagen werden nett "verpackt".

Der erste Eindruck wird maßgeblich über Kleidung hergestellt. Sie sollte qualitativ hochwertig sein. Ein Unternehmensbesuch ohne Krawatte ist nicht denkbar. Das Jackett wird stets anbehalten.

Die Geschäftszeiten sind von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich und sollten im Voraus erfragt werden. Pünktlichkeit hat in Spanien nicht die oberste Priorität, wird von deutschen aber immer erwartet. Das Zeitempfinden ist in Spanien anders als in Deutschland, man hat "mehr" Zeit. Dennoch werden Geschäfte ernst genommen. Das Wetter und die Jahreszeit haben Auswirkungen auf das Geschäftsleben. Zwischen Mitte Juni und Mitte August schläft die Geschäftswelt in einigen Regionen. In dieser Zeit sollte man nicht versuchen, Geschäfte aufzubauen. Der Geschäftstermin beginnt selten vor 10 Uhr, oder wieder am späten Nachmittag.

Mahlzeiten und Einladungen spielen im spanischen Geschäftsleben eine große Rolle. Ein gemeinsames Mittagessen ist aber seltener als beispielweise in Frankreich. Die Mittagspause wird von circa 13 bis 16 Uhr gehalten.

Einladungen in Restaurants sind häufig, besonders zum Abendessen. In der Upperclass kann die Einladung auch zum Golf und zur Jagd erfolgen. Im Vordergrund stehen dabei nicht die Geschäfte, sondern der private Austausch. In Madrid kommt man beispielsweise frühestens beim Nachtisch zum Geschäftlichen. Die Rechnung wird vom Gastgeber übernommen. Das Trinkgeld wird auf dem Tisch liegen gelassen.

Gegeneinladungen werden gern gesehen. Will man den Gastgeber nicht in Verlegenheit bringen, sollte man mindestens eine halbe Stunde zu spät kommen, im Süden darf es noch etwas später sein. Beim Essen herrscht das Motto Spaß und Unterhaltung. Es geht lebhaft zu. Daher ist es kein Problem vom Tisch aufzustehen oder den Platz zu wechseln. Regionale Spezialitäten sollten probiert werden. Es schickt sich nicht auch nur den kleinsten Schwips zu haben. Frauen in Begleitung eines Mannes reden besser nicht zuviel mit anderen Männern am Tisch.

Durch die Siesta verschiebt sich der ganze Arbeitsrhythmus der Spanier und damit auch die Essenszeiten um ein bis zwei Stunden nach hinten. Das Abendessen in den Restaurants läuft erst gegen 21 Uhr an. Wer um 18.30 Uhr etwas zu Essen wünscht, stößt auf Unverständnis. Üblich ist es eher sich für 22 Uhr zu verabreden und dann ab 22.30 Uhr in Ruhe mit dem Essen zu beginnen.

In Spanien schenkt man Blumen nur zu ganz bestimmten Anlässen. Wenn man Blumen schenkt, sollte man sie bereits am Vormittag verschicken. Als Mitbringsel werden auch Wein und andere Kleinigkeiten gern gesehen. Geschenke zu Weihnachten können Geschäftsbeziehungen festigen.

Die Familie hat einen hohen Stellenwert in Spanien, daher sollte man sich nach den Angehörigen erkundigen.

Man sollte sich immer bewusst sein, dass besonders in den Touristengebieten viele Spanier Deutsch verstehen.

Der Stolz der Spanier ist sprichwörtlich. Man sollte keine Kritik an Stierkämpfen üben. Weitere Tabu-Themen sind die Siesta, die Diktatur Francos sowie der baskische Separatismus.

Spanier haben eine komplett andere Einstellung zum Lärm. Sich zu beschweren nützt nichts, es stößt höchstens auf komplettes Unverständnis.

Gute Themen für einen Small Talk sind Kunst, Architektur, Tradition, Reiseerlebnisse und die aktuelle Entwicklung in Deutschland.

Tabu-Themen sind die Franco-Diktatur und der Stierkampf. Toreros werden wie Volkshelden verehrt.

Auf Fluchen wird im katholischen Spanien besonders verärgert reagiert.

Es sollte nicht abfällig über die spanische Geschäftsmentalität gesprochen werden.

Jemandem den kleinen Finger oder Zeigefinger entgegenzustrecken gilt als Beleidigung. Aus Daumen und Zeigefinger einen Ring zu formen gilt als obszöne Geste.

Rauchen ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden verboten. Das Rauchverbot wird streng eingehalten.

Abgesehen von den eigenen vier Wänden, nimmt man es in Spanien mit der Sauberkeit nicht so genau. Die Bedeutung des Umweltschutzes dringt erst langsam in das Bewusstsein.

Katalanen und Basken bezeichnet man lieber nicht als Spanier. In beiden Landesteilen gibt es ausgeprägte Unabhängigkeitsbestrebungen. Man ist sehr stolz auf die eigene Sprache. Auch in Galizien pflegt man eine eigene Sprache.

Das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in Spanien ist die Bar. Dort spielt sich das Leben ab und dort kann man gut die Mentalität der Spanier studieren.